Montag, 4. Oktober 2010

Ironwar 2: Weißer Kenianer chancenlos!

Wer kennt ihn nicht, den legendären Ironwar 1989 auf Hawaii zwischen Mark Allen ...& Dave Scott, die fast das ganze Ironman-Rennen lang gleichauf lagen?

Aber der Ironwar von anno dazumal ist nicht einmal ein Kindergeburtstag gegen den Ironwar 2 von 2010 bei der Schlacht zum Rührer - noch nie in der Geschichte des Sports gab es ein Rennen, dass von der ersten bis zur letzten Hundertstel immer auf der Messers Schneide zwischen zwei Ausnahme-Athleten stand.

Aber der Reihe nach:
Da der Stammeshäuptling den Startschuss etwas verschlief, nutzte der Weiße Kenianer sofort seine erste Mini-Chance uns legte einen unorthodoxe Startsprint hin. Gemeinsam überholten der Stammeshäuptling und der Weiße Kenianer das gesamte Starterfeld, und der Stammeshäuptling schreckte sogar nicht einmal vor einem schweren Ökofaul an einem unschuldigen Baum am Streckenrand zurück - nur um den Weißen Kenianer hinter sich zu halten.

Bei der ersten schweren Steigung ließen beide das Feld wieder herankommen, aber schon im Anstieg attackierte der W.K. erneut - doch der extrem laktattollerante Häuptling machte sich ernneut breit, konterte und ließ niemanden vorbei. Schon leicht frustriert ließ sich der W.K. wieder in den Windschatten zurückfallen.

Aber nur um sich bis zu seinem nächsten Angriff, in einer engen Spitzkehre auszuruhen. Und in dieser besagten Spitzkehre gelang des dem W.K. erstmals zumindest fast auf gleiche Höhe mit dem Stammeshäuptling zu kommen, bevor er auch diesen Versuch wieder abbrechen musste.

Der Weiße Kenianer steckte aber noch lange nicht auf, ca. 250 Mal versuchte er links und 350 Mal rechts an der menschlichen Mauer vorbeizukommen - aber vergebens ...

Im letzten Flachstück vor dem Ziel setzte er noch einmal alles auf eine Karte und fast wäre es dem W.K. auch gelungen den Stammeshäuptling in der letzten Kurve auszubremsen, doch mit seiner ausgefeilten Technik legte der Häuptling einen spektakulären Trifft hin und blieb wiederrum vorne.

Schon aus purer Verzweiflung und noch einmal angepeitscht von der Stammesbraut alias Starfotografin und der Kenianischen Wasserträgerin und den verhöhnenden Worten des Stammeshäuptlings: "Komm gib alles!!", "Komm nur mehr 10 Meter", mobilisierte der W.K. im Steilhang vor dem Ziel noch einmal Kräfte, die er eigentlich schon gar nicht mehr hatte, und trat mit ca. 2500 Watt in die Pedale. Doch unfair wie Michael Schuhmacher machte sich der Stammeshäuptling geschätzte 10 Meter breit - vorbeikommen unmöglich!

Und so rettete der Stammeshäuptling seinen hauchdünnen Vorsprung vom Start bis ins Ziel und brachte sein Vorderrad vor dem W.K. über die Ziellinie. Etwas drastischer würde es der STTRV formulieren: "Der Weiße Kenianer war schon bei seiner Geburt völlig chancenlos!"

Der Weiße Kenianer - im Ziel nur mehr ein weinerliches Häufchen Laktat (der Zweite ist bekanntlich laut Hermann Maier der erste Verlierer) - musste neidlos anerkennen seinen wahren Meister gefunden zu haben!

Hut ab - mein Häuptling!

Offizielle Kenia-Wertung von der Schlacht zum Rührer:
1. Der Stammeshäuptling
2. Der Weiße Kenianer

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