Dienstag, 5. Juli 2011

Das Siegerlächeln beginnt mit der Startsirene!

Zwei Tage nach der großen Schlacht um den Buchstabenteich bei Minimundus wirken ...
... die zahlreichen Eindrücke noch immer kräftig nach im Kopf des Weißen Kenianers. So schreckt er seit seinem ersten Ironman-Watching jede Nacht mindestens einmal schweißgebadet aus dem Schlaf (bzw. Tapering) hoch und stammelt vor sich hin:

"Hilfe! Nur mehr 362 Tage. Mist! Nur mehr 361 Tage ..."

Ein wenig Panik kann ja auch durchaus motivierend sein. Wobei die positiven Eindrücke auf jeden Fall bei weitem überwiegen. Und vor allem eines hat der Weiße Kenianer beim Anfeuern, Bejubeln und Beobachten seiner Kenianischen Freunde und Feinde festgestellt:

"Das Siegerlächeln beginnt um 7:00 Uhr mit der Startsirene!".

Vor allem das Schwimmwunder mit Gurkerl hat man selten bei einem Wettkampf so entspannt gesehen. Ob am HN-Schlachtross oder auf der Marathonstrecke - das Schwimmwunder hatte immer ein Lächeln im Gesicht. 

Das Schwimmwunder mit Gurkerl beim ersten Radanstieg.
Zwar schwer "unter Strom" aber stets mit einem Lächeln im Gesicht!


Klarer Weise verriet die Körpersprache und auch die Konzentration und Anspannung im Gesicht, dass er bis in die Haarspitzen fokussiert und motiviert war - aber er wirkte in keine Sekunde verbissen oder verkrampft und auch seine "Meldungen" z. B. an den kurz mitlaufenden Stammeshäuptling waren stets positiv.

Und aus dem 8:31:37 langen Lächeln wurde verdienter Weise im Ziel ein ganz, ganz breites Grinsen, das sein Gesicht nach der Wahnsinnsleistung (bester Amateur, zweitbester Österreicher, Sieger in der M30 + Hawaii-Slot) wohl noch einige Wochen lang schmücken wird. 

Der Weiße Kenianer zieht seinen Aerohelm 
vor dem Schwimmwunder mit Gurkerl!
Hakuna Respekta!!!

Kein Mann der großen Worte, Gesten oder Mimik ist der Licht-Kenianer er lässt einfach seine Zeiten für sich sprechen, und vor allem seine Marathonzeit von 2:50:34 war wohl die Ansage des Tages. Gesamtzeit: 8:39:47

Der Lichtkenianer bläst zum Angriff!

Auch dem Löwen sah man seine Freude am Schmerz sowohl auf der Rad- als auch auf der Laufstrecke an. Gut gelaunt forderte er seine Kenianischen Fans beim Vorbeilaufen mit einem spitzbübischen Grinsen sogar auf ihn noch lautstarker zu unterstützen.

Der Löwe als Chef-Animateur auf der Marathonstrecke.

Und so lächelte sich der Löwe zu einer neuen persönlichen Bestzeit von 9:07:01! Und hätte er nicht eine völlig unverständliche Zeitstrafe bei Radkilometer 178 (!!!) in der Verpflegungszone (!!!) von 6 Minuten aufgebrummt bekommen, wären auch die sub 9 Stunden und ein Hawaii-Slot möglich gewesen ...

Aber wer den Löwen kennt weiß, dass er auf "Hätt' I, war I" nix gibt und sich seine positive Einstellung von "irgendwo ang'rennten" Marschalls nicht verderben lässt. Der Löwe darf mehr als stolz sein auf seine neue persönliche Bestzeit und wird sich früher oder später nach Hawaii lächeln, denn wer zuletzt lacht, lacht bekanntlich am besten.

Dem Hornochsen von einem Marschall sei allerdings ins Stammbuch geschrieben, dass seine Entscheidung völlig lächerlich war. Und er sollte sich nicht wundern, wen ihm der Weiße Kenianer ab sofort mit einem leicht wahnsinnigen Grinsen im Gesicht in seinen Alpträumen erscheint ...
(Der Weiße Kenianer ist sich bewusst, dass er dem Marschall gegenüber sicher nicht objektiv ist. Im Gegenteil: er ist subjektiv, stinkt sauer, sehr emotional und äußerst gewaltbereit!!!)

Leider etwas eingefroren war bei der Schlacht um den Buchstabenteich das Lächeln des Dompteurs.

Wenn die Augen zur "Batterie-Anzeige" werden:
Leerer Blick - Akkus leer ...

Aber auch wenn dem Dompteur bei Kilometer 130 am HN-Schlachtross mit Beinkrämpfen das Lachen verging, bewies er einmal mehr warum er ein wahrer zigfacher Ironman ist. Aufgeben tut ein Dompteur (und baldiger Postparnter) maximal einen Brief - finishen ist für ihn Ehrensache! Und der Dompteur hat wohl auch den schönsten und erfreulichsten aller Gründe, warum es für ihn heuer in der Vorbereitungszeit ab und zu wichtigere Dinge als Trainig, Training und nochmal Training gab.

Er bereitete sich auf die wichtigste Langdistanz seines Lebens vor und startete mit seiner Dompteurin die gemeinsame Reise in einen neuen Lebensabschnitt ins gemeinsame "Land des Lächelns!".

Mit einem charmanten Laufsteg-Lächeln, das ihm gegen Ende des Marathons ein wenig schwerer fiel, schwebte der Kenianische Transport-Turbo in starken 9:21:26 über die Ziellinie.
Die Wertung: best gestylter Ironman gewann er ohnehin haushoch!

Der Transportturbo am Laufsteg.

Der führende Kenianer verfolgte eine völlig andere Taktik in Sachen Gesichtszüge. Mit leicht gequält wirkendem, ausdruckslosen Gesicht ließ er alles in 9:56:31 über sich ergehen um dann auf der Finish-Line völlig zu explodieren. Er genoß bereits die letzten 100 Meter, diesmal völlig aktiv, und ließ seinen Emotionen dann im Ziel freien Lauf in einem wahren Siegerposen-Staccato, das es einem beim Zuschauen die Gänsehaut aufstellte. Danke - da kann man sich so richtig schön mitfreuen!

Die Gewissheit - sub 10 Stunden gehen sich aus,
lassen den führenden Kenianer lächeln.


Und der Großwildjäger? Auf seinem HN-Schlachtross ritt er noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht vorbei, doch dann wollte der Körper nicht mehr so recht und sein spitzbübisches Lächeln verschwand und er stellte kurz auf "Nordic Walking" um. Doch die Kenianischen Fans impften ihm lautstark wieder neuen Mut ein und Giganto Wadela lief auf ein "Vier-Augen-Gespräch" ein Stück mit dem Großwildjäger mit und siehe da: er begann wieder zu laufen und spätestens im Ziel hatte er mit starken 10:10:03 wieder leicht Lachen und meldete sich gleich wieder für 2012 an. Das ist eines Großwildjägers würdig! Kaum eine Finisher-Medaille erbeutet, legt er sich schon wieder auf die Lauer!

Der Großwildjäger vergisst kurz zu lächeln!

Für den Weißen Kenianer ist der King of Maui allerdings der neue König des Lächelns! Locker flockig absolvierte er alle drei Höllen-Distanzen und war sogar am HN-Schlachtross und auch auf der Laufstrecke noch zu Scherzen aufgelegt. So klopfte er dem Weißen Kenianer beim Vorbeilaufen frech auf die Schulter und meinte: "Du schaust in die falsche Richtung!". Der WK möchte sich dafür öffentlich entschuldigen, er ließ sich leider genau in diesem Moment von einem gewissen Marino Vonhoenacker ablenken, der im Windschatten eines Motorrades lief (wo waren da die Marschalls???) ...

 In Partylaune: der King of Maui (Foto: der Sibirische Husky)

Immer lächelnd und mit Mitstreitern plaudernd, legte der King of Maui mit 10:15:04 allerdings eine alles andere als locker zu erreichende Zeit hin!

Miss Hot Iron war in bester Wettkampflaune und strahlte bei jeder Vorbeifahrt bzw. beim Vorbeilaufen stets übers ganze Gesicht - eine Freunde für alle Zuschauer. Auch ein Sturz bei 50 km/H vom Schlachtross können eine Miss Hot Iron nicht erschüttern oder ihr gar die Laune verderben. Das motiviert natürlich auch die Kenianischen Fans beim Anfeuern, wenn von einer Wettkämpferin soviel positive Energie zurück kommt, und somit feuerten sie die Miss Hot Iron noch lauter und begeisterter an, worauf diese wieder noch schneller wurde - und so weiter in einer Endlosschleife - die in einer tollen Endzeit von 10:25:29 gipfelte - eine halbe Stunde schneller als 2010 - da lacht das Herz!

Miss Hot Iron strahlt den ersten Anstieg hoch!


Die Gräfin von Tri übte sich in Gesten und Mimik in adeliger Zurückhaltung unf finishte ihren ersten Ironman in soliden 12:11:18. Respekt!

Die Gräfin von Tri bei ihrem Ironman-Debut.

Leider, leider gab es auch drei Kenianische Krieger die sehr wenig zu lachen hatten. Die Kenia Barbie, der Kenianische Velosoph und die Löwin mussten krankheits- bzw. verletzungsbedingt aufgeben. Die gesamte kenianische Nation wünscht ihnen gute Besserung!

Auf jeden Fall ist der Weiße Kenianer sehr stolz auf alle Kenianischen Krieger und bedankt sich, dass er unter der Fremdenführung des Stammeshäuptlings mit dabei sein durfte - am Streckenrand.

2012 wird sich der Weiße Kenianer selbst zum ersten Mal in die Fluten des Buchstabenteiches stürzen. Bis dahin bleiben ihm noch 361 Tage sich lächelnd vorzubereiten. Ab heute hat der Weiße Kenianer bei jedem Training einen kleine Handspiegel mit, ihn den er alle fünf Minuten freundlich hineinlächelt, denn er weiß jetzt:

"Das Siegerlächeln beginnt um 7:00 Uhr mit der Startsirene!".


Schließlich will sich der Weiße Kenianer nächstes Jahr nicht lächerlich machen, und es gibt für ihn 2012 bei der "Mutter aller Schlachten" nur zwei Ziele ...

1., dass ihm 226 km lang nie der Schmäh ausgeht.
2., dass ein ganz breites Finisher-Lächeln sein Gesicht ziert.

Sollte sich für den Weißen Kenianer so ganz nebenbei noch ein neuer, lächerlicher Weltrekord ausgehen, nimmt er ihn natürlich gerne mit. Keep on smiling!

Hakuna Trainierta!!!






1 Kommentar:

  1. ... unglaublich wie man neben full-time-job, manche noch mit nebenjob UND familie "disziplin, konsequenz und geduld" aufbringt um sich mehr als 30 min zu verbessern und sensationelle zeiten erziehlt! da hätte sich der eine oder ander AG einen hawaii-slot als belohnung wirklich verdient !!!!

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