Dienstag, 3. Juni 2014

Noch 25 Tage: Platz 2 für Weißkenianische Wurst!

Einmal mehr musste der Weiße Kenianer in einer Schlacht leider feststellen, dass er für das starke Geschlecht zu schwach ist. Wenn er in diesem Leben noch Siege oder zumindest Stockerlplätze einfahren möchte, dann hilft nur eins: Er muss zur Weißkenianischen Wurst werden …
… Denn bei der "Schlacht um Linz" hätte er bei den Damen den zweiten Platz erreicht - oder gar die Transgender-Wertung überlegen gewonnen. Aber der Reihe nach …

Gemeinsam mit der Weißen Kenianerin aber ohne diesmal ausnahmsweise ohne Kinder ging es schon am Samstag nach Linz zum Pleschingersee, zu einem wirklich sehr entspannten Tri-Wochenende bei einer durch und durch top organisierten Schlacht mit familiärem Flair.

Nach einer erholsamen Nacht im Kenianischen Motorhome folgte ein völlig stressfeier Check-In, die Henkersmahlzeit und lockeres Einlaufen. Wobei es immer wieder ein "Genuss" ist was einem beim Aufwärmen vor einer Schlacht auf einmal alles weh tut. Es zwickt und zwackt an den unmöglichsten Stellen, die Beine fühlen sich bleischwer an, die Muskeln verhärten sich in vorauseilendem Gehorsam und ein flaues Gefühl in der Magengegend stellt sich ein. Optimisten bezeichnen diese Symptome als Vorfreude, Pessimisten als Panik und Realisten wissen - es ist einfach das Alter - ab 40 zwickt's immer irgendwo …

Apropos zwicken - schon galt es den alternden, schmerzenden Luxus-Körper in die Gummirüstung zu zwängen und ab in den 18,5 Grad "warmen" See zum Einstimmen auf die Seeschlacht. Nach dem Selbstabschuss bei der "Schlacht um Großsteinbach" nahm es der WK diesmal mit dem Einschwimmen sehr genau und gab seiner Lunge genügend Zeit sich an das kalte Wasser zu gewöhnen.

Vor dem Start mit Lieblings-Feind Nr 1. 
- dem Comeback Kenianer.

Noch schnell ein letztes Handshake mit dem Comeback Kenianer und schon ging es, mit einem Startschuss der Tote hätte aufwecken können, los auf die 1,9 Kilometer lange Reise durch den Pleschinger See. "Die erste Boje ist nicht das Ziel! Die erste Boje ist nicht das Ziel!", betete der WK wie ein Mantra vor sich hin. Er zwang sich ruhig anzuschwimmen und wider Erwarten - es gelang. Schnell fand er seine Rhythmus, ein gutes Tempo und vor allem auch gute Beine an die er sich heften konnte. Im Wasserschatten spulte er beide Schwimmrunden ab und stieg nach 29:44 als gesamt 19. aus den Fluten. Der WK weiß, davon kann man sich nichts kaufen, aber es ist Balsam fürs ohnehin leidgeprüfte Sportlerego …

Nach geglückter Seeschlacht raus aus den Fluten des Pleschinger Sees …
Foto © cityfoto.at

Probleme die sonst nur Ladies bei Abendkleidern kennen,
wie zum Henker kommt man alleine aus dem Ding raus …
Foto © trinews.at

Beim Schweinsgalopp in der Gummirüstung Richtung Wechselzone, spielte der WK wieder das äußerst beliebte Spiel: Ja wo ist denn die "Reiß-Leine"? Ja wo? Ja wo is' sie …???". Obwohl er sich fast die Schulter auskegelte, bekam er das Bändchen, dass am Rückenreiß-Verschluss hängt nicht zu fassen. Irgendwie gelang es ihm dann doch seinen Oberkörper während des Laufens aus der Gummirüstung zu schälen. Der Wechsel selbst klappte reibungslos und schnell, und schon saß er auf seinem neuen HN-Schlachtross.

Doch kaum im Sattel ging das nächste Theater los. Er hatte die Radschuhe am Schlachtross montiert. Das Reinschlüpfen in die Schuhe im Rollen klappte noch einigermaßen, doch die Verschluss-Lasche des rechten Schuhs schlüpfte aus der Öse. Nach endlosem Herumgefudel - inzwischen rollte er nur mehr im Schneckentempo und war kurz vorm Umfallen - und gefühlten 5 Minuten, hatte er die Lasche endlich wieder eingefädelt. Links klappte es etwas besser und endlich konnte er seinem Schlachtross die Sporen geben.

Los geht es mit dem wilden Ritt durch Wind und Wetter!
Foto © trinews.at

Nach einem kurzen Flachstück ging es schon auf die erste Steigung, und die wollte einfach nicht enden. Der Anstieg war zwar nicht "giftig" dafür aber umso "geschmierter" - wie der Krieger im lässigen Fachjargon sagt. Überhaupt hatte man das Gefühl auf der Radrunde - die es zwei Mal zu absolvieren galt - dass es ständig bergauf ging. Und da machte sich gleich der nächste Kardinal-Fehler des Weißen Kenianers "bezahlt".

Wie es sich für einen ehrgeizigen Krieger gehört, hatte er im Vorfeld die Rad-Zeiten seiner Kenianischen Freunde von 2012 studiert. Der Kenianische Dalai Lama hatte unglaubliche 2:18:09 in den Asphalt gehämmert und Giganto Wadela starke 2:27:11. Mit einer äußerst komplizierten Formel hatte der Weiße Kenianer resultierend aus seiner Radstärke in Relation zu den beiden Krieger eine Zeit für sich von 2:25:00 im besten und 2:30:00 im schlechtesten Fall errechnet.

Als er nach der ersten Radrunde auf die Uhr blickte, musste er feststellen, dass auch die 2:30:00 nicht zu schaffen sein würden. Und daran konnten nicht nur immer wieder einsetzende Regengüsse und der Gegenwind auf den wenigen flachen Teilen der Radstrecke schuld sein.

Des Rätsels Lösung erfuhr er allerdings erst nach dem Rennen im Massage Zelt. Seit 2013 gibt es einen neuen Radkurs, der viel schwerer ist als der alte - mit 1100 Höhenmeter auf 90 Kilometern.

"10 Minuten brauchst mindestens jetzt länger wie früher", erzählte ihm ein Stammgast bei der "Schlacht um Linz". So benötige diesmal Georg Swoboda - einer der schnellsten Radfahrer überhaupt im Tri-Zirkus - 2:18:25 und so gesehen waren die 2:35:29 die der WK schaffte gar nicht so übel. Vor allem in Rücksichtnahme auf die Tatsache, dass er mindestens 2 bis 3 Minuten "verpinkelte". Tja, der WK ist generell ein notorischer Zuwenig-Trinker und in Hinblick auf die "Große Schlacht um den Buchstabenteich" wollte er es diesmal bei der Generalprobe besser machen. Er trank brav und reichlich, doch bei Regen und Kälte wohl zuviel des Guten, und so musste er zwei Mal auf der Radstrecke sein Schlachtross parken und austreten …

Noch zum leidigen Thema Windschatten: Der WK legte einen braven Soloritt hin, wobei aber auch ehrlicher Weise dazu gesagt werden muss, dass er gar nie in die Verlegenheit kam "lutschen" zu können. Hingegen "lutschte" vom WK unbemerkt ein besonders Schlauer wohl einige Zeit am Hinterrad des HN-Schlachtrosses, denn kaum hatte er den WK überholt, hatten in die Marschalls schon auf dem Kieker - gut so …

Der zweite Wechsel klappte noch besser und völlig ohne Probleme. Und jetzt zurück zum Beginn der Geschichte. Wenige Meter nach der Wechselzone überholte den Weißen Kenianer das Mountainbike mit der Aufschrift "Führende Dame". Kurz überlegte der WK, ob er sich wohl zu gut rasiert hatte für den Wettkampf, aber da tauchte auch schon die wirklich führende Dame - Michaela Rudolf - auf und überholte ihn.

Kurz überlegte er, ob er versuchen sollte mitzulaufen. Doch er ging davon aus, dass die routinierte Kriegern wohl zu schnell für ihn laufen würde, und so konzentrierte er sich darauf seine geplante Marschroute von 4:30/Kilometer laut GPS-Uhr einzuhalten. Das gelang auf den ersten Kilometern auch ganz gut. Und leider zu spät merkte er, dass die führende Dame auch genau 4:30 lief - allerdings bereits rund 100 Meter vor ihm. Der Abstand blieb zwar annähernd gleich, aber die Lücke zuzulaufen - schaffte er leider auch nicht …

Bei der Wende nach 10,5 Kilometer doch schon 
deutlich hinter der führenden Dame ...

Schade, denn mit Basemakerin hätte er die 4:30 vielleicht länger durchgehalten. So klappte es nur bis zur ersten Wende beim Lentos. Dann schlichen sich Kilometerzeiten von 4:40 bis 5:00 ein. Nach der Wende galt es natürlich auch den Vorsprung auf den Comeback Kenianer zu stoppen. Der entpuppte sich mit rund 4 bis 5 Minuten zwar als recht beruhigend, doch der im entgegenstürmende Comeback Kenianer lief viel schneller als er - also zumindest sah es so aus.

Wilde Entschlossenheit sieht anders aus …
Foto © cityfoto.at

Ab Kilometer 5 und vor allem ab der zweiten Laufrunde war beim Weißen Kenianer irgendwie die Luft draußen - wobei eigentlich nur mental. Er hatte sich - wie geplant - bei der Seeschlacht und beim Ritt am Schlachtross zurück gehalten, um genügend Körner fürs Laufen zu haben, aber die konnte er jetzt nicht nutzen. Irgendwie schaffte er es nicht richtig hinzuhalten, sich richtig zu quälen und das letzte aus sich herauszuquetschen. Er begnügte sich damit ein ansprechendes Tempo, das nicht besonders weh tat, zu laufen. Vor allem in Runde 2 lief er die Schlacht nur "fertig" und gab sich damit zufrieden, dass er im direkten Duell mit dem Comeback Kenianer 4 Minuten Vorsprung ins Ziel retten konnte.

Nach 4:52:42 finishte er dennoch glücklich, schließlich war es auch erst seine zweite Halbdistanz, die er unter 5 Stunden finishen konnte, auch wenn es nicht für eine neue persönliche Bestzeit reichte. Vor allem sein hoch gestecktes Ziel - eine neue Halbmarathon-Bestzeit - verfehlt er um 5 Minuten.

Immerhin unter der 5-Stunden-Schallmauer geblieben …
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Allein die Tatsache, dass er bereits kurz nach seinem Zieleinlauf problemlos und genüsslich 3 Käseleber-Käsesemmeln und 2 Riesentopfengolatschen in der nicht alltäglichen Ziellabe verdrücken konnte, bewies, dass er an diesem Tag nicht alles gegeben hatte bzw. geben hatte können.

Die Freude steht dem WK ins Gesicht geschrieben …
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In allen drei Disziplinen hatte er das Gefühl gehabt, dass er das angeschlagene Tempo auch noch länger hätte gehen können, aber schneller ging es irgendwie dennoch nicht. Doch da beruhigte in der Profi-Dompteur 2.0 und meinte, dass die Marschroute in Hinblick auf die "Große Schlacht um den Buchstabenteich" bestens stimme. Auf Tempo hatten sie schließlich nicht trainiert.

Beim Zielinterview hatte der WK allerdings schon wieder leicht lachen …
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Tolles Service im Massagezelt bei einem tollen Event!
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Der Comeback Kenianer finishte zum ersten Mal eine Halbdistanz unter 5 Stunden (4:56:47), und die Freude darüber war verständlicher Weise viel größer, als der Schmerz der Duell-Niederlage. Am Buchstabenteich wird es auf jeden Fall das nächste, spannende Duell der Trainingspartner geben, die jetzt noch die letzten Trainingswochen gemeinsam durchziehen.

Am 14. Juni 2014 wirft sich der Weiße Kenianer als letzten Test noch in die "Schlacht um den Putterersee" und dann kann die große Revanche bei der "Großen Schlacht um den Buchstabenteich" steigen.

Der Buchstabenteich kann kommen - oder vielmehr kommt er sowieso in 25 Tagen ..

Und - ach ja - in der Off-Saison 2014/2015 steht dann die OP für den Weißen Kenianer zur Weißkenianischen Wurst an …

Für den WK muss man leider bis auf Seite 2 blättern:
59. Gesamtrang, 21. in der M-40

6 Kommentare:

  1. Lieber WK! Wenn man ständig langsam und lang trainiert, wie soll man dann plötzlich kurz und schnell können?

    Ich bin mir sicher du wirst deine gesteckten Ziele in Klagenfurt schaffen und deine Revanche wird gelingen.

    Good Luck!

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  2. Lieber Anonym (bist Du vom Merkur?),

    dein Wort in Tri-Gottes Ohr!
    Und danke für den Zuspruch und die Glückwünsche!

    glg
    WK

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  3. Lieber WK!
    Herzliche Gratulation. Ich kenne mich zwar nicht soooo gut aus, denke aber, dass ein Training für die Langdistanz klarerweise keine "extrem" schnelle Zeit auf der Mitteldistanz als logische Folge haben kann! :)
    Also, wir wollen dich "finishen" sehen! :)
    LG - von der anderen Seite der großen Barriere - Herwig

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  4. Lieber Herwig,

    vielen Dankt für die Gratulation. Ich kenn mich auch nicht gut aus, vertraue da aber voll und ganz auf meinen Profi-Dompteur 2.0.

    Finnischen ist heuer ein absolutes Muss bei der Schlacht um den Buchstabenteich - sieht man sich dort?

    glg
    WK

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  5. .... vielleicht irgendwann mal, bin aber von solchen Distanzen noch weit entfent. Am Sonntag starte ich erst zu meiner "zweiten antiken Schlacht"! :) (also über die olympische Distanz) Ich werde aber sehr aufmerksam die Vorgänge rund um den Buchstabenteich - als halber Kärntner sowieso :-) - beobachten und aus der Ferne dem mutigen Krieger die Daumen drücken! Liebe Grüße von jenseits der großen Barriere - Herwig

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  6. Dann wünsche ich Dir alles Gute für Sonntag! Und würde mich freuen, wenn wir uns am Buchstabenteich treffen!

    glg
    WK

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