Dienstag, 16. Juni 2015

Einfach herrlich: Ode an die Dusche!

Seit drei Wochen trainiert der Weiße Kenianer nun wieder regelmäßig, zielorientiert und sogar nach Plan um seinem Ziel - Fußmarsch von 21 Kilometern in 1:30:00 - zu schaffen. Und endlich "genießt" er fast wieder täglich, die Vorzüge der Quälerei: …
… Schmerzen, Lauftraining bei strömendem Regen, Schmerzen, eine Lungenpatschen beim Intervall-Training, Schmerzen, Rückschläge wenn man die vorgegebenen Kilometerzeiten am Plan nicht schafft, Schmerzen, Laktat bis zu Hals, Schmerzen - aber vor allem das gute Gefühl nach dem Training, wenn man sich so richtig geschunden hat und fast unbezahlbar die "Dusche danach".

Die "Dusche danach", was für den sexsüchtigen Kettenraucher die "Zigarette danach" ist für den endorphinsüchtigen Sportler die "Dusche danach".

Der Moment wo du unter der Dusche stehst, dass Wasser auf dich niederprasselt, du weißt, dass du gut und hart trainiert hast und deine Lebensgeister wieder zurückkehren - einfach ein Traum.

Ob im Sommer nach einer Hitzeschlacht eine kühlende Dusche - eiskalt , dass es fast schon wieder weh tut, oder im Winter nach einer frostigen Ausfahrt eine wärmende Dusche - brennheiß, dass es fast schon wieder weh tut - dem Erfinder der Dusche sei Dank, es gibt kaum Schöneres.

Unvergessen wird für den Weißen Kenianer auch immer die erste Dusche nach dem Finish seiner ersten großen Schlacht um den Buchstabenteich bleiben. Geschmeidig wie Pinocchio schleppte er sich zum Duschcontainer hinter dem Krieger-Zelt. Wie ein betrunkener Zeltfestbesucher wankte er in der engen Duschkabine beim Ausziehen seiner Kompressions-Socken wie ein Wolkenkratzer bei einem Erdbeben. Es war nicht viel Wasser, dass die Containerdusche hergab - aber es viel wie flüssiges Gold auf die geschundene Haut.

Wenn man sich völlig zerstört wie ein angeschossenes Tier unter die Dusche schleppt, helfen ob schon 5 Minuten sanfte (oder harte - je nach Geschmack) Berieselung und man fühlt sich danach wieder als Mensch. Das ist es in Wahrheit auch was der Mensch dem Tier voraus hat: die Dusche!

Und das ist es auch, was der Weiße Kenianer so vermisst hat und in Zukunft auch nicht mehr missen will: Das oft negative, unmotivierte Einstellung vor dem Training (vor allem bei schlechtem Wetter), den Biss der dann meistens während des Trainings kommt, das gute Gefühl nach getaner Arbeit und vor allem die wundervolle "Dusche danach"!

Ode an die Dusche:

Dusche, schöner Wasserfunken,
Tochter aus Elysium!
Wir betreten laktattrunken,
Himmlische, dein Heiligtum.

Deine Düsen heilen wieder, was der Sport so hart gequält,
alle Muskeln alle Glieder, wo den sanfter Strahl hinfällt.

(© Weißer Kenainer, darf gerne unter der Dusche gesungen werden)



Und der Trainings-Zwischenstand ist auch wieder durchaus positiv:

aktueller Trainingszustand:
am Weg der Besserung - vor allem lockere, lange Laufeinheiten machen schon wieder Spaß

aktuelles Körpergewicht:
84 kg (6 Kilos sind schon gepurzelt, 4 sollen noch dran glauben)

Die harten Intervalle auf der Bahn (800 Meter in 3:10) sind mittlerweile auch zum Großteil machbar. Heute stehen erstmals 8 x 800 an - mal sehen, ob der Weiße Kenianer dem Hopfentee Kenianer da bis zum Schluss auf den Fersen bleiben kann.

Was noch gar nicht klappen will, sind die vorgegebenen Tempo-Läufe - sprich 20 bis 25 Minuten im Wettkampftempo. Das Tempo, das der Weiße Kenianer zur Zeit über 20 bis 25 Minuten laufen kann, ist nur knapp unter 4:30/Kilometer und da hat er noch einen weiten und harten Weg vor sich in Sachen Tempohärte, denn in der Endabrechnung muss er 4:15/Kilometer laufen und das eineinhalb Stunden lang, wenn es mit den 1:30:00 klappen soll …

In elf Tagen am 27. Juni steht beim Fußmarsch um Frohnleiten der erste Tempo-Test im Rahmen einer Schlacht über 9,6 Kilometer an.

Hakuna Matata!







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