Montag, 29. Juni 2015

Wie war das schnell mit dem Negativsplit?

Während heute alle von ihren heroischen Glanztaten bei der "Mutter aller Schlachten 2015" um den "Buchstabenteich" berichten können, kann der Weiße Kenianer nur von einem kleinen, bescheidenen Fussmarsch durch Frohnleiten berichten. Vorab einmal herzliche Gratulation an alle …
… Kenianischen Krieger und überhaupt an alle Finisher!

Zurück zum nicht ganz so heroischen Fussmarsch von Frohnleiten. Gemeinsam mit dem Hopfentee Kenianer stand die erste Test-Schlacht für das große Ziel, am 11. Oktober 2015 den (halben) Fußmarsch von Graz ins 1:30:00 zu absolvieren, auf dem kenianischen Speiseplan.

Vorab noch kurz zum aktuellen Trainingszwischenstand:

aktueller Trainingszustand:
es wird, es wird - schön langsam kommt der Weiße Kenianer
in so etwas wie in eine Art "Lauf-Form".

aktuelles Körpergewicht:
83 kg (7 Kilos sind schon weg, 3 sollen  noch folgen)

Am Tag des Fussmarsches von Frohnleiten fühlte sich der Weiße Kenianer allerdings alles andere als in Form. Das Kreuz zwickte schon in der Früh beim Aufstehen, die Beine fühlten sich schwer an und die 83 Kilo eher wie 103. Und beim Einlaufen mit dem Hopfentee Kenianer kamen Zweifel auf, ob die Test-Schlacht ein kleiner Schritt nach vorne oder eher zwei große nach hinten werden würde ...

9,6 Kilometer standen auf dem Speiseplan auf einer durchaus selektiven und (leider) nicht ganz flachen Laufrunde, die es zwei Mal im Schweinetrab abzugaloppieren galt.

Folgende Marschroute hatte der Weiße Kenianer für sich selbst ausgegeben. Das wichtigste wäre ein brauchbarer Kilometerschnitt und der sollte zwischen 4:20 und 4:30 Minuten pro Kilometer liegen. Und als zusätzliche Vorgabe wollte er die zweite Runde schneller rennen als die erste - Stichwort (oder vielmehr Zauberwort): Negativ-Split.

Allerdings schoss der Starter dem Weißen Kenianer mit dem Startschuss direkt eine große Ladung Adrenalin in die Blutbahn und wie von der Tarantel gestochen, hetzte der Weiße Kenianer den beiden echten Kenianern, die den Lauf locker joggend gewannen, hinterher.

Dass es anfangs gleich bergab ging war auch nicht gerade förderlich für ein kontrolliertes Anlaufen und so sprintete er den ersten Kilometer samt Gegenanstieg in 3:52 - da machte sogar der Hopfentee Kenianer große Augen und konnte dem Weißen Kenianer vorerst kaum nicht folgen. Allerdings im Gegenanstieg schnappte sich die Parschluger Bergziege den WK.

Dieser ließ Kilometer 2 in 4:01 folgen - und lief somit in 7:53 die beiden schnellsten Kilometer seines Lebens. Super! Wunderbar! Geil! Jubel! Allerdings ein unglaublich dämlicher Plan, wenn man bei einem 9,6 Kilometer langen Fussmarsch bis zum Schluss vernünftig durchhalten will. Depp! Vollkoffer! Adrenalin-Junkie! Hornochse ...

Kilometer 3 und 4 lief der WK dann in 4:15 und 4:16 - also in dem Tempo, dass er bis Oktober 21 Kilometer lang laufen können muss, wenn er wirklich die 1:30:00 in Graz schaffen will.

Die erste Runde absolvierte er mit einem Schnitt von rund 4:11 pro Kilometer also deutlich unter 4:15/km. Das Positive daran - für 5 Kilometer schafft er den angestrebten Schnitt bereits - fehlen nur mehr (lächerliche) 16 Kilometer - aus heutiger Sicht ein Ding der Unmöglichkeit …

Das Negative am anfänglichen, sinnlosen Tempobolzen - die Rechnung bekam der Weiße Kenianer in Runde 2 präsentiert und der Negativ-Split rückte in weite Ferne - unendliche Weiten …

Gemeiner Weise musste der Weiße Kenianer zwei Mal an seinem parkenden Auto vorbei laufen. Gott sei Dank hatte er den Autoschlüssel jemanden im Start-Ziel-Bereich zur Aufbewahrung übergeben, sonst hätte er sich wohl schon am Ende von Runde 1 laktatschwanger ins Auto geflüchtet ...

Kilometer 6 ging nur mehr in gequälten 4:40. Doch der mittlerweile Bleiche Kenianer, der sich sonst beim Laufen immer gerne dem erstbesten Einbruch genüsslich wie der sterbende Schwan hingibt, bäumte sich noch einmal auf und lief Kilometer 7 in 4:11 und Kilometer 8 in 4:21 bevor endgültig der Ofen aus war, und er sich mit 4:36 über Kilometer 9 und auch noch die 600 Meter ins Ziel schleppte.

Endzeit: 41:39 für 9,6 Kilometer - Kilometerschnitt 4:20, Platz 7 in der M-40.

Immerhin nur ein wenig mehr als 1 Minute hinterm Hopfentee Kenianer,
der in 40:27 auf Platz 4 in der M-50 einlief.

Jedenfalls lieferte die Test-Schlacht brauchbare Erkenntnisse:

1. Negativsplit geht anders, und zwar ganz anders!
    (Der Weiße Kenianer ist für einleuchtende Erklärungen dankbar ..)

2. Wenn der Weiße Kenianer in Graz so wegläuft,
    kann er sich gleich nach Kilometer 2 die Kugel geben.

3. Der Weg Richtung Graz stimmt - auch wenn es noch ein weiter und harter Weg ist.

4. - siehe Foto -



Also auf geht es in die nächste Trainingswoche!

Hakuna Matata!


 P.S. Ein Lob an die tolle Organisation in Frohnleiten! Vom gut gefüllten Startersackerl bis zum Starter-Geschenk, dem Lauf selbst, Verpflegung und Nudel-Gutschein, Siegerehrung, Verlosung und Massage - alles wunderbar und top!



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