Mittwoch, 5. Januar 2022

Neue Rauchzeichen aus dem Clortempel!

Der Weiße Kenianer ist sich bewusst, dass er sich mit diesem Post keine Freunde macht. Zumindest keine neuen, denn der Post beginnt mit den Worten: Früher war alles besser! ...

... Gestern suchte der Weiße Kenianer seit langem endlich wieder einmal den Chlortempel auf, und wurde dabei auf so manche harte Prüfung gestellt. Der neue, junge und sehr engagierte Dompteur 2022 begrüßte ihn mit der Frage: "Schwimmst Du auf Bahn 1 oder Bahn 2".

Kurzer Exkurs: 
Bahn 2 ist die Bahn für die schnelleren Krieger, Bahn 2 für die Kriecher -
Pardon für Krieger in Ausbildung ...

Kurze Rückblende: Im zarten, jungfräulichen, unschuldigen Alter von 35 Jahren, gerade frisch abgestillt, betrat der Weiße Kenianer als er noch namenlos und Nichtschwimmer war erstmals den altehrwürdigen Chlortempel

Man musste sich beim damaligen Trainer, dem Mister Miyagi der Schwimmkunst, würdig erweisen und es war nur dessen Nach- und Zuversicht zu verdanken, dass das Weiße Treibholz sich in Bahn 2 ganz 
hinten einreihen durfte.

Früher, als man Fliegen noch mit Stäbchen fing.


Es dauerte Monate, Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte bis sich der Weiße Kadaver bis zu Bahn 2 empor schwamm, wie eine Seekuh aus den Tiefen des Ozeans ...

Und gestern? Allein diese Frage. Tausend Messerstiche. 

Und das wo - liebe Kollegen entschuldigt meine Ausdrucksweise aber frei nach Gerhard Polt muss der Weiße Kenianer festhalten:

"Do schwimman Leit auf Bohn 2, de hätt ma fria ausn Chlortempl nausghaut!"

Jo früher, da gab es noch eine Hierarchie unter den Kriegern. Nicht Ironmänner trauten sich Ironmänner nicht in die Augen zu sehen. Ehrfürchtig gingen wir stets mit gesenktem Kopf und liefen ständig gegen Laternenmasten.

Ok. Vielleicht war früher doch nicht alles besser. Vielleicht war nur das Wasser besser und schneller. Weil sind wir uns ehrlich, das heute ist ja kein Wasser mehr, dieses neumoderne H2O Klump. Das ist nicht einmal mehr richtig naß. Unser Wasser damals war noch dickflüssig wie Lava und hatte einen Kalkgehalt, dass man zum Felsen erstarrte, wenn man sich nicht gleich nach dem Schwimmen duschen ging.

Und heute? Alle schwimmen miteinander. Jeder auf der Bahn die er gerade spürt. Es wird Rücksicht auf Schwächere genommen. 

Was soll das heißen? Training ist Training und Wettkampf ist Wettkampf? 

Der Weiße Kenianer ist dem ewigen Wettkampf gewohnt, seit er vor über 47 Jahren "first out of the water" Pardon "first in the egg" war.

Aber der Weiße Kenianer ist lernfähig, auch wenn er die Lernkurve eine Geraden hat, bei der man erst nach 10 Kilometern erkennt, dass sie doch keine Parallele ist.

Jedenfalls freut sich der Weiße Kenianer aufs nächste Training mit vielen Mitkriegern, die egal wie sie jetzt noch schwimmen, ihm ohnehin bald um die Ohren schwimmen werden. Denn früher war alles besser allerdings im Alter wird sportlich wenig geschmeidiger.

Aber solange der Weiße Kenianer in der ersten Wechselzone noch weiß warum er naß ist, wird er nicht aufhören.

Und für 2022 ist sogar ein Olympischer Wettkampf geplant, so Corona und Kondition das zulassen. Und vor allem wenn er nicht am Kitzbühler Horn in die ewigen Jagdgründe eingeht ...

Der Weiße Kenianer ist sogar für neumodernes Zeug des Dompteurs 2022 "offen". Hypoxie ist angeblich das neue Zauberwort. Sauerstoffmangel trainieren. Ok. Wobei da muss der Weiße Kenianer noch einmal die "Früher"-Keule schwingen: Früher brauchte man das nicht extra trainiere, man war einfach so außer Atem!

Hakuna Matta!


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