Montag, 25. Juni 2012

06: Ironman Raceweek - Blind Date mit Dir selbst!

Es ist soweit die Raceweek zur großen "Schlacht um den Buchstabenteich" ist ...
unaufhaltsam angebrochen. Endlich! Oder doch viel zu früh? Jedenfalls geht dem Weißen Kenianer - wie vielen Kriegern - vor dem Debüt am Buchstabenteich schon ordentlich der "Reis", denn jetzt gilt's. Jetzt gibt es kein zurück mehr, jetzt hat alle Theorie, Diskutiererei und Herumrechnerein ein Ende ...

Wenn am Sonntag um 7:00 der Starschuss fällt ist jeder Krieger auf sich alle gestellt. Und es gibt einen Gegner vor dem dem Weiße Kenianer am meisten der "Reis" geht. Nein! Nicht vor dem Großwildjäger sondern vor dem eigenen inneren Schweinehund.

Die große "Schlacht um den Buchstabenteich" ist ohne Zweifel eine mehr als große Herausforderung für jeden einzelnen Muskel am Körper - aber die größte Herausforderung hat ohne Zweifel der Hirnmuskel zu bewältigen. Mit möglichst viel Hirnschmalz gilt es zuerst die Euphorie im Zaum zu halten und dann (ein wenig später) Gedanken wie: 

"Warum mache ich das?",
"Warum lege ich mich nicht einfach in die Sonne?", 
"Warum spiele ich nicht Dart?",
"Schach ist doch auch ein Sport, oder?",
"Hoffentlich bin ich wenigsten bis zum EM-Finale im Ziel.",
"Wie gut wäre jetzt ein kaltes Bier!", 

zu verdrängen oder noch besser gar nicht aufkommen zu lassen.

Kein Debütant weiß was wirklich auf ihn zukommt und vor allem nicht wie Körper und Geist auf die 8 bis 17 Stunden Dauerbelastung reagieren.

Giganto Wadela und der Weiße Kenianer kamen bei ihrer gestrigen, letzten längeren, gemeinsamen Trainingsausfahrt zu folgender Binsenweisheit:

"Bei einem Ironman lernt man sich selbst sicher noch einmal ganz neu kennen!"


Der Weiße Kenianer freut sich auf jeden Fall schon sehr auf dieses "Date" mit sich selbst. Und wie vor jedem Date mischen sich Vorfreude und ein wenig Angst zu den berühmten Schmetterlingen im Bauch. Doch Dank der guten Vorbereitung unter Anleitung des Dompteurs sollte es zumindest kein völliges Blind Date werden. 

Bleibt zu hoffen, dass man den Typ, den man höchst wahrscheinlich irgendwo beim Infanteriemarsch zwischen Kilometer 10 und 42,1 treffen wird, halbwegs sympathisch findet. Schön wäre "Liebe auf den ersten Blick" und dass man dann gemeinsam Hand in Hand ins Ziel läuft. 

Wahrscheinlicher ist allerdings, dass man sich mit dem "neuen Ich" erst wird anfreunden müssen und dass es bis zum Finish zahlreiche, hitzige Debatten und die eine oder andere Meinungsverschiedenheit (Geh! Renn! Geh! Renn! ...) geben wird. Es sollen auch schon Krieger beobachtet worden sein, die laut mit sich selbst schimpften ...
In besonders schlimmen Fällen kann es auch zu Unklarheiten kommen, in welche Richtung das Cola jetzt "getrunken" gehört ...

Das wichtigste wird sein sich irgendwie mit dem "Typen" zu arrangieren und zu versuchen die Diskussionen auf einen anderen Termin zu "verschieben", denn spätestens auf der Zielgeraden wird man mit ihm wieder ein Herz und eine Seele sein!

Hakuna Matata!


2 Kommentare:

  1. Der BLACKOUT-KENIANER25. Juni 2012 um 10:43

    Die Frage ist nur: Willst du dich wirklich kennenlernen?? Wer weiß, vielleicht magst dich gar nicht :-/

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  2. Gute Frage! Es soll angeblich auch Krieger geben, die sich beim Zieleinlauf gar nicht mehr selbst erkennen - ich möchte hier aber keine Namen nennen ...

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