Mittwoch, 9. März 2011

NEU: ABSCHUSS-TRAINING UND BERG-FRÄSEN

Begriffe wie Grundlagentraining, Intervalltraining, Tapering etc. sind längst ...
... jederman ein Begriff - vom Profi- bis zum Hobbysportler jongliert man mit Pulswerten, Laktat-Messungen und Trainingsplänen herum auf der Suche nach Leistungssteigerung.

Nun haben Teile des Kenianischen Nationalteams - großteils unfreiwillig - neue Trainingsmethoden entwickelt. Das kenianische Abschuss-Training und das kenianische Berg-Fräsen werden die Sportwelt nachhaltig beeinflussen und keinen Stein auf dem anderen lassen ...

DAS "ANSCHLAG"-SCHWIMMEN:
Widmen wir uns zuerst dem kenianischen Abschuss-Training am Beispiel des "Anschlag"-Schwimmens (vergessen sie altmodische Techniker wie "Abschlag"-Schwimmen):

Man nehme dazu ein handelsübliches Hallenbad (vorzugsweise den Kenianischen Chlortempel) und eine Trainingsgruppe mit möglichst unterschiedlich starken Schwimmern. Als Vorbereitung sollte jeder Teilnehmer am Abschuss-Training einen 400-Meter-Test schwimmen (einfach solo 400 Meter schwimmen, so schnell wie möglich).

Weiters benötigt man einen starken, langgedienten Vorschwimmer, nennen wir ihn Kenianischen Albintros, der beim 400-Meter-Test mindestens eine Minute schneller schwimmt als der Rest der Truppe. Als besonderes Zuckerl kann man noch einen weitgereisten Legionär dazunehmen, der den Albintros so richtig aufstachelt.

Die Umsetzung des Abschuss-Trainings ist dann denkbar einfach und stellt alles bisher Gelernte auf den Kopf. Denn man trainiert nicht mit  60, 70, 80 oder gar 90 Prozent seiner Maximalleistung, sondern mit 120, 150 oder gar 200 Prozent seiner Maximalleistung - mit anderen Worten:
Man schwimmt unter seinem eigenen Wettkampftempo - also schneller als im Bewerb!

Einfaches Beispiel:
Wenn auf dem Trainingsplan 4 x 400 Meter Graul stehen, und sie haben eine 400-Meter-Zeit (aus dem Selbsttest) von knapp über 6 Minuten, dann werden beim Abschuss-Training die 400 Meter 4 Mal unter 6 Minuten geschwommen.

Das Training bietet unheimliche Vorteile:
1. Unglaubliche Zeitersparnis 
(spätestens nach 30 Minuten kann man das Training zufrieden und unter leistungssteigernden Krämpfen beenden.)

2. Mehr Platz auf der Schwimmbahn
(spätestens nach 4 Längen gepflegtes Tour-de-France-Schwimmen: vorne die Spitzengruppe, dahinter das übersäuerte Hauptfeld, und dahinter das deprimierte Gruppeto ...)

3. Zusammenführung der Trainingsgruppen
(spätestens nach 20 Minuten desertieren die ersten Schwimmer der schnellen Gruppe, zu den vermeindlich langsameren auf die zweite Bahn und zwingen dort den Schwimmern das beliebte "Abschuss"-Training auf.)

Die Tatsache, dass einem nach mehrwöchigem Abschuss-Training bzw. Anschlag-Schwimmen in der Vorbereitung, das Schwimmen im Wettkampf, dann wie eine lockere Einheit vorkommt versteht sich natürlich ganz von selbst. Und so kann man nach einer Top-Schwimmzeit entspannt und ausgeruht auf sein Schlachtross steigen und mit dem BERG-FRÄSEN beginnen.

DAS BERG-FRÄSEN:
Man nehme dazu ein handelsübliches kupiertes Gelände (1000 Höhenmeter auf 30 km sollten es schon sein) und eine Trainingsgruppe mit möglichst unterschiedlich schweren Radahrern.
Weiters benötigt man einen leichten, langgedienten Vor-Radler, nennen wir ihn Kenianische Berg-Fräse (oder auch Scheiss'-mi-nix-Kenianer), der am Bergauf-Tourette-Syndrom (unweigerliche Tempoverschärfung sobald er bergauf fährt oder läuft) leidet.

Die Umsetzung des Berg-Fräsens ist dann ebenfalls denkbar einfach. Man montiert am Oberrohr in Längsrichtung eine Wasserwage und wählt eine lange, regenerative Grundlagenausfahrt. Sobald die Luftblase der Wasserwage sich nur minimal in Richtung Lenker bewegt - gnadeloser ANTRITT! - solange bis die Luftblase sich wieder auf die neutrale Stellung einpendelt oder sogar in Richtung Sattelstütze steigt.

Ausnahme-Athleten wie die Kenianische Berg-Fräse brauchen die Wasserwaage nicht mehr, sie werden ganz von selbst schneller sobald nur die minimalste Steigung in Sicht ist.

Als i-Tüpfelchen und Abschluss des Berg-Fräsens sollte man sich eine möglichst lange, ansteigende Zielgerade mit einer Ortstafel am Ende (perfektes Beispiel: Mareiner Gerade in Richtung Kapfenberg) auswählen um die lockere Fräs-Einheit mit einem gepflegten Orttafel-Sprint wie aus dem Bilderbuch bergauf abzurunden.

Das Berg-Fräsen bietet noch nicht näher erforschte, unglaubliche sportwissenschaftlichen Vorteile - und vor allem macht es UNHEIMLICH SPASS!!!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen