Montag, 10. Juni 2013

Bitteres 1:1 im Duell "Armut gegen Elend"!

Am Wochenende stieg bei der "Schlacht um den Stubenbergsee" das erste direkte ...
... Duell zwischen dem Comeback Kenianer und dem Weißen Kenianer. Bei der Schlacht über die Olympische Distanz wurden die Trainingskollegen erstmals zu Feinden. Vorher reiste man noch friedlich vereint gemeinsam im Kenianischen Teambus an, und vor lauter Lockerheit vor dem Start versäumte man diesen auch beinahe.

Und so definierten der Comeback-Kenianer und der WK "Aufwärmen" und "Einschwimmen" neu. Dazu wartet man völlig in wichtige Gespräche vertieft mit dem Anlegen der Gummi-Rüstung so lange, bis – "Nur noch 10 Minuten bis zum Start" – aus den Lautsprechern tönt.

Dann zwängt man sich geschickt wie Schweinchen Dick und gestresst wie der Weihnachtsmann an Heilig Abend in seine Gummirüstung. Das Einschwimmen bekommt übrigens einen ganz neuen Reiz, wenn man im Wettkampftempo Richtung Start schwimmen und hoffen muss diesen vor dem Startschuss zu erreichen.

Knapp aber doch gelang es beiden Kriegern des Nichts. Frech stellten sie sich gleich in die erste Startreihe, atmeten zwei Mal kurz durch und da ging es auch schon los. Der Comeback Kenainer versuchte sich an die Achilles-Fersen des WK zu heften, doch dieser enteilte ihm mit einem Blitzstart.

Ja, ja schnell anschwimmen und schnell eingehen, das kann der WK wie kein zweiter. Der WK fand schnell "passende Beine" und suhlte sich fast die ganzen 1,5 Kilometer lang im Wasserschatten eines unbekannten Kriegers mit leuchtend gelber Aufschrift an seiner Sailfish-Gummirüstung. Danke an den unbekannten Spender! Bereits nach 22:06 Minuten stieg er aus den Fluten, und brummte seinem direkten Gegner, der mit 24:35 aus dem Wasser stieg, bereits in der Auftaktdisziplin 2:29 Minuten auf. Ole! Ole!

Der WK, der natürlich in der Schlacht nicht wusste wo er lag, eilte zu seinem HN-Schlachtross und stellte zufrieden fest, dass das HN-Schlachtross des Comeback Kenianers noch friedlich in der Wechselzone graste. Kurz überlegte er, ob er die Situation ausnutzen sollte (Rad verstecken, Luft aus den Reifen lassen, Laufschuhe mitnehmen etc.), entschied sich dann aber doch fair zu bleiben, wie es sich für einen Kenianischen Krieger gehört – leider ...

Der Weiße Kenianer mit seinem HN-Schlachtross auf dem Weg zum Ausritt.
Wo die Radbrille war? Zu Hause natürlich - dort lag sie gut ...

(Foto © Finisher Magazin - hier der Link zum Finisher-Fotoalbum)

Die Radstrecke in Stubenberg beginnt gleich mit einem äußerst giftigen Anstieg, und der WK jagte seinen Puls gleich in ungeahnte Höhen. Als es dann rechts hinaus auf die Bundestraße ging beruhigte er sich wieder ein wenig, doch nur für kurze Zeit.

Die Radstrecke hatte es ziemlich in sich und wenn man von anspruchsvoll spricht, untertreibt man ein wenig. Der Weiße Kenianer, der es flach und schnell liebt, musste feststellen, dass flach gut aber aus war. Entweder ging es – zwar nie steil – aber wie der Kenainer auf gut steirisch sagt stets "gschmiert" bergauf oder es ging bergab und dem WK gingen die Gänge am Schlachtross aus. Eben war es - wenn überhaupt - nur zwischendurch einige Meter – bevor es wieder rauf oder runter ging ...

Somit verabschiedete sich der WK bereits nach Runde 1 von zwei Radrunden, von seinem Plan die 36 Kilometer unter einer Stunde abzureiten. Auch wenn der Kurs um 4 Kilometer kürzer war, die Zeiten würden nicht schneller sein als auf den sonst üblichen, flacheren 40 Kilometer.

Am Ende der ersten Runde hatte der aufmerksame Veranstalter eine nette, schöne Schleife vorbei an der Wechselzone eingebaut. Somit hieß es ein zweites Mal den giftigen Anstieg vom See zur Bundesstraße hinauf zu drücken – auf Teufel komm raus und Puls schnaltz hoch.

Aber die Schleife hatte auch einen Vorteil, denn man sah wie weit man noch vor seinen Verfolgern lag. Zur großen Freude des WK kam ihm der Comeback Kenianer auf der Schleife noch nicht entgegen, er dürfte also einen kleinen aber feinen Vorsprung haben.

Immerhin in 1:03:25 trieb der WK sein Schlachtross über den Kurs. Um exakt 3 Minuten schneller als der Comeback Kenianer, der seinen Drahtesel nach exakt 1:06:25 in den Stall stellte.

Somit ging der WK mit 5:29 Minuten Vorsprung  (ohne Wechselzeiten gerechnet) auf seine erste Laufrunde. Doch auch das wusste er in der Schlacht natürlich nicht. Er konnte nur die Beine in die Hand nehmen und hoffen, dass er den Vorsprung auch beim Laufen würde halten können.

Die Taktik auf der 10 Kilometer langen Pendelstrecke war einfach. Der WK würde laufen als wäre der Wendepunkt bereits das Ziel, denn bis zur Wende stieg es immer wieder leicht an und retour würde er schon irgendwie bergab "rollen" ...

Und dann passierte das Unerwartete: Der Weiße Kenianer fühlte sich das erste Mal in einer Schlacht auf der Laufstrecke gut. Ohne sich bei jedem Schritt quälen zu müssen konnte er knapp über seinem geplanten Tempo laufen. Phasenweise genoss er das Laufen sogar. Ein völlig neues Feeling! Beängstigend ...

Der Weiße Kenianer bereits siegessicher!
Wo die Sonnenbrille war? Noch immer zu Hause - dort lag sie gut ...

(Foto © Finisher Magazin - hier der Link zum Finisher-Fotoalbum)


Seine Motivation stieg weiter, als er um den Wendepunkt lief und der Comeback Kenianer noch nicht in Sicht war. Er stoppte die Zeit von der Wende bis zur Begegnung: 3 Minuten! Sprich er hatte 6 Minuten Vorsprung. Der Abstand war beim Laufen nicht - wie befürchtet - dahin geschmolzen, sondern er war sogar noch ein wenig angewachsen.

Mit dem Rückenwind des Triumphes ging es zurück Richtung See. Doch auch wenn er auf den letzten beiden Kilometern das Ziel schon sehen konnte, war der Genuss plötzlich vorbei. Nachdem er den ganzen Bewerb aufgrund seines Trainingsrückstandes auf Sicherheit und nie am Limit unterwegs gewesen war, hieß es zum Schluss doch noch hinhalten und durchbeißen.

Mit einer Endzeit von 2:15:42 finishte der Weiße Kenianer zwar 5 Minuten über seiner persönlichen Bestzeit aber dennoch glücklich und zufrieden. Die Basis stimmt und darauf lässt sich für die Saison, die beim Weißen Kenianer immer erst im Sommer so richtig beginnt, aufbauen.

Der Comeback Kenainer finishte mit 2:24:22 und gratulierte als anscheinend fairer Verlierer, doch der der Schein trügte, wie der WK aber erst am nächsten Tag herausfinden sollte.

Denn der gemeinsame Trainer, der Profi-Dompteur 2.0 schickte beide am Sonntag, nur einen Tag nach der Schlacht um den Stubenbergsee auf ein nettes Koppeltraining.

Während des 3 Stunden langen Grundlagen-Ausrittes auf den Trainings-Schlachtrössern wiegte der Comeback Kenianer den Weißen Kenianer noch in Sicherheit, doch beim anschließenden 30-minütigen Infanterie-Marsch lief er ihn in Grund und Boden.

Bei sengender Mittagshitze kämpfte der Weiße Kenianer zusätzlich mit einem Hungerast und konnte mit dem gnadenlosen Comeback Kenianer nicht mehr Schritt halten. So musste er den verdienten Ausgleich zum 1:1 hinnehmen.

Nur kurz durfte er sich über die gewonnen Schlacht freuen, er hatte die Rechnung ohne den Wirten gemacht, und dieser hatte sich für Sonntag wohl noch ein paar Körner aufgehoben ...

Wie erging es den weiteren Kriegern in Stubenberg?

Der Profi-Dompteur 2.0 trat über die Mitteldistanz an und prügelte ein beeindruckendes "First out of the Water" mit Respektabstand in 22:38 Minuten (1,7 km) in die Fluten.


Der Profi-Dompteur 2.0 geht mit großen Vorsprung auf
die Radstrecke - hier war die Tri-Welt noch in Ordnung!

 (Foto © Finisher Magazin - hier der Link zum Finisher-Fotoalbum)

Am HN-Schlachtross hatte er bereits 5 Minuten Vorsprung und dann jagte ihn das offizielle Führungsfahrzeug einen Berg abseits des Kurses hoch, bevor der Fahrer des offiziellen Führungsfahrzeuges seinen Fehler bemerkte.

Was sich da genau abgespielt hat, wird der Profi-Dompteur 2.0 in Kürze auf seiner Heimseite www.mariofink.at verraten. Man darf gespannt sein, denn die Konsequenzen des Fehlers der ihm zwischen 10 und 15 Minuten gekostet haben dürfte, durfte er ganz alleine ausbaden, er gab nicht einmal eine offizielle Entschuldigung von einer Zeitgutschrift ganz zu schweigen ...

Hand aufs Sportler-Herz:
Die meisten Krieger hätten nicht - so wie der Profi-Dompteur 2.0 cool den Wettkampf - sondern vielmehr das Führungsfahrzeug samt Fahrer "gefinisht".

Der Profi-Dompteur 2.0 bewies wahre sportliche Größe und
finishte den Bewerb, obwohl man ihn um eine Top-Platzierung
oder gar den Sieg gebracht hatte auf Platz 13 ...

 (Foto © Finisher Magazin - hier der Link zum Finisher-Fotoalbum)


Der Weiße Kenianer vermutet, dass die Aktion politisch motiviert war. Der Fahrer des Führungsfahrzeuges wollte wohl oder übel auf die ganz dunklen Seiten Österreichische Geschichte aufmerksam machen, und aufzeigen, was passiert wenn man nichts aus der Geschichte lernt und blindlings einem "Führer" vertraut und folgt ...

Der Kenianische Jungstar 1 finishte die Olympische Distanz in starken 1:59:31 was den überlegenen Sieg mit über einer Minute Vorsprung in der Altersklasse U23 und den 6. Gesamtrang bedeutete.

Der Kenianische Jungstar 2 pellt sich aus seiner Gummirüstung und 
präsentiert vorbildlich seine Sponsoren auf breiter Brust!

 (Foto © Finisher Magazin - hier der Link zum Finisher-Fotoalbum)

Der Kenianische Gentleman (vormals Kenainische Bergfräse) finishte die Halbdistanz in 3:44:08, was Platz 4 in der Altersklasse Masters 50 M und den Gewinn des Steirischen Meistertitels bedeutete. Doch frei nach Hermann Maier war der Kenianische Gentleman mit seiner Leistung nicht wirklich zufrieden ...

Also trat er am nächsten Tag (Sonntag) beim Mürzman an und holte sich dort den Steirischen Meistertitel im Extrem-Duathlon (10/100/20). Und man lese und staune "heute ist es besser gegangen", vermeldet der Kenianische Gentleman via Facebook.

Mit zwei Steirischen Meistertiteln an einem Wochenende dürfte er letztendlich dann doch halbwegs zufrieden gewesen sein. Gratulation!

Der Kenianische Gentleman als Gold-Jäger!



Hakuna Matata!

2 Kommentare:

  1. Der Kenianische Gentleman (gefällt mir) bedankt sich beim Weissen Kenianer für die amüsante Erwähnung in seinem Blog....

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