116: Absoluter Trainingswahnsinn ausgebrochen!!!

Noch 116 Tage bis zur großen "Schlacht um den Buchstabenteich" und in Little Kenia ...
... ist in der Herde der weißkenianischen Krieger eindeutig Trainings-BSE auch Grundlagen-Wahnsinn genannt ausgebrochen.

Der Weiße Kenianer hat sich heute um 6:30 Uhr aus seinem Gummibären-Fell gewickelt um mit vor Stolz geschwellter Brust seine Höhle frühmorgens zu verlassen. Ein kleiner, mentaler Arschtritt des Dompteurs hatte genügt, um heute den inneren Schweinehund von verlockenden Mei-amoi-drah-I-mi-no-umi-mei-is-es-schön-woarm-im-Betterl-jetzt-is-as-eh-scho-spät-Dauerausreden abzuhalten.

Bereits kurz vor 7:00 betrat der Weiße Kenianer wild entschlossen sich einen Trainings-Vorsprung zu verschaffen, und noch immer ziemlich stolz den Kenianischen Chlortempel um seine einsamen Bahnen ins chlorreiche Nass zu ziehen. Doch beim Anblick des Wettkampfbeckens wich der Stolz blitzartig und große Verwunderung machte sich breit.

In Little Kenia ist ohne Zweifel der Frühlings-Trainings-Wahnsinn ausgebrochen! Wenn man sich um 7:00 elegant ins empfindlich kalte (mit dem Betterl verglichene) Wasser schmeißen will, sind alle Bahnen bereits seit 6:00 besetzt und man bekommt gar keinen Platz mehr!

So spulten heute bereits die Gräfin von Tri, der Rote Lanzaroter, der Kenianische Bubsi, das Schwimmwunder mit Gurkerl jun. + sen., die kenianische Bergfräse, der Hawara aus Walhalla sowie ein verdächtiger, unbekannter Nicht-Kenianer ihr Schwimmkilometer ab. Unfassbar!

Der Herdenzwang treibt die Kenianischen Krieger schon bei Sonnenaufgang in Großgruppen in den Chlortempel - wer sich einen Trainingsvorsprung erarbeiten will, muss wohl schon um 4:00 ein Läufchen wagen, bevor er sich flutet ...

Die Kenianische Bergfräse, die ohne Zweifel schon um 5 Minuten vor 6:00 in feinster Panier vor dem Chlortempel gewartet hatte, erbarmte sich schließlich kurz nach 7:00 und machte seine fein säuberlich aufgeräumte Bahn für den Weißen Kenianer frei, der mit leicht schlechten Gewissen bis 8:00 sein Programm abspulte.

Herrlich von 7:45 bis 8:00 hatte der WK das ganze Becken für sich alleine ...

Doch das Früh-Schwimmen ist nur eines der Symptome des Kenianischen Trainingswahnsinns, denn spätestens ab Mittag beginnen die irren Krieger auf den HN-Schlachtrössern durch die Gegend zu reiten.

Hier sei vor allem der Kenianische Bubsi erwähnt, der dem Weißen Kenianer heute gleich zwei Mal unangenehm auffiel. Mit dem morgendlichen Schwimmtrainings ließ er es nicht gut sein, nein er ritt am Nachmittag auch noch Richtung Flughafen und man kann davon ausgehen, dass er anschließend noch einen Abendlauf machen wird.

Ein großer leidtragender des Trainingswahnsinns ist der Dompteur, der alle Hände voll zu tun hat um seine wildgewordenen Krieger halbwegs in Zaum zu halten. Vor allem Giganto Wadela, der Führende Kenianer und der Weiße Kenianer (gemeinsam auch die Kenianische Dreifaltigkeit genannt) sind zur Zeit schwer zu bändigen.

"Was 116 Tage to go alles ausmachen!", nimmt es der Dompteur noch halbwegs gelassen. Doch spätestens  bei weniger als 100 Tagen "to go" dürfte die nächste Stufe des Trainingswahnsinns ausbrechen, und sich einer nach dem anderen voll motiviert ins Übertraining stürzen - wie die Tri-Lemminge ...

Erschwerend hinzu kommt freilich das traumhafte Frühlingswetter, das aus einer 2-Stunden-Radeinheit schnell einmal eine locker 4-Stunden-Einheit werden lässt. Und da sich Kenianische Krieger bekanntlich von Licht ernähren, gibt es dabei auch keinen Hungerast ...

Und wenn die Sonne zu Mittag herzhaft vom Himmel lacht, dann spielen sich wahrlich eigenartige Szenen in Little Kenia ab. Da betteln gestandene Krieger beim Dompteur um zusätzliche Trainingseinheiten - und freuen sich wie ein Kind unterm Christbaum über ein großzügig genehmigtes lockeres Zusatz-Läufchen ...

Der Führende Kenianer bringt die ausgebrochene Epidimie analytisch und hoch wissenschaftlich äußerst treffend auf den Punkt:
"Wie krank sind wir alle zusammen eigentlich? Wir betteln darum mehr trainieren zu dürfen!!! Erzähl das Nichtkenainern (sprich: Nicht-Triathleten), die erklären uns für vollkommen gestört!".

Das denkt sich wohl so mancher Passant, der einen

Kenianischen Krieger beim Training beobachtet.

Stimmt. Und wirklich überzeugende Gegenargumente, die ein Nicht-Triathlet versteht hätten wir auch sicher nicht vorzubringen. Wie erklärt man auch dass man sich mit großer Freude täglich quält, damit man sich dann am 1. Juli 2012 bei der "Schlacht um den Buchstabenteich" so richtig toll quälen kann ...

Der Weiße Kenianer freut sich jedenfalls schon heute darauf, dass er morgen von den Anrainern kräftiges Kopfschütteln ernten wird, wenn er das steilste Stück einer Kenianische Bergstraße 8 Mal rauf- und wieder runter läuft.

Berauf-Intervalle sind doch etwas Schönes, quasi die Butter am trockenen Brot im Trainings - ob am Schlachtross oder auf Schusters Rappen. Auf seinem HN-Schlachtross erntete Giganto Wadela (nachdem er zig Male bei einem Garten bergauf vorbeigestrampelt war) im Vorjahr übrigens folgende, bezeichneten Worte aus einem unbedarften Kindermund:
"Mama, der Mann probiert schon wieder den Berg hinauf fahren, aber er schafft es wieder nicht!".

Hakuna Trainierta!!!