Mittwoch, 14. April 2021

Crank 3: Weißer Kenianer "cranked" sich selbst

Leider muss es gleich gerade und unverblümelt heraus gesagt werden: Der Weiße Kenianer war gestern zu vergessen. Es war den ganzen Tag mit ihm nichts anzufangen...

... Man hätte ihn mit einem Kinderwagen spazieren fahren können im Park, und er hätte geschlafen wie ein Laptop-Baby aber für Anständiges war er nicht zu brauchen. Er war müde, sprach mit schwerem Zungenschlag und war kaum mit Wuchteln aus dem Halbschlaf zu locken.

Hatte der Weiße Kenianer einen Einbruch? Hatte der Pass Thurn doch einen Wirkungstreffer gelandet, der den Kenianer nachträglich in die Knie zwang? Ging ihm der Saft auf?

Wir alle wissen, dass das so unwahrscheinlich und widersprüchlich ist wie der hohle Begriff: politisch korrekt. Ein Weißer Kenianer zeigt keine Abnützungserscheinungen oder Gebrauchsspuren, ein Kenianer hinterlässt bei Mensch, Tier und Erdboden Spuren! Was sagt Chuck Norris über den Weißen Kenianer? Kein Wort. Der Grund? Nackte Angst!

Was war also passiert? Peinlich aber wahr. So perfekt der Kenianer körperlich als Sportmaschine funktioniert. so anfällig, lückenhaft und gaga ist sein Oberstübchen. Seine Kenia-Oma sagte schon immer: "Bus du bist a Mischung aus eine kenianischen Hochland-Almhütte und einem steirisch-schottischen Hochlandrind. Hoch oben und nix drinnen dafür äußerst sparsam beim Denken."

Unglaublich aber wahr: Der Weiße Kenianer nahm gestern in der Früh statt seiner täglichen Ration Epo versehentlich eine folgenschwere Schlaftablette ein.

Was sich danach abspielte, ist am besten mit dem Film "Crank" zu beschreiben, wo der Hauptdarsteller ein tödliches Gift verabreicht bekommt, und nur solange am Leben bleiben kann, solange er ständig in Bewegung ist und seinen Adrenalinspiegel hoch treibt.


Wo sind Starterkabel, wenn man sich braucht?

Zumindest der Teil mit dem in Bewegung bleiben funktionierte einigermaßen auch bei unserem traurigen Helden. Schon beim Frühstück und vor allem beim Beladen des Anhänger des Wahnsinns entdeckte der Kenianer die Langsamkeit. In Slowmotion erledigte er sein Tagwerk.

Endlich am Silberpfeil radelte er sich fast in den Normalzustand zurück. Abgesehen von Sekundenschlaf-Phasen beim Bergabrollen. Übrigens Frage: Wieviele Sekunden Sekundenschlaf braucht man um einigermaßen ausgeschlafen zu sein?

Hansi der Anhänger erweis sich als äußerst fürsorglich, und kippte bei einer Radwegauffahrt in einer engen Kurve erstmals auf der Tour seitlich um, und versuchte den Kenianer mitzureißen und somit aufzuwecken. Doch unsere Schlaftablette verschlief den Unfall einfach und blieb müde auf den Beinen.

Dummer Weise war der Schaden am Hänger, der am Vortag aufgetreten war, zurück gekehrt. Nicht an der grandiosen Schweißnaht für die Ewigkeit der Kunstschmiede Sohler aus Kitzbühel, sondern ein Stück weiter hinten war der Deichsel-Schaft weiter aufgebrochen und der Anhänger hing wieder komplett schief vor nach oben und somit hinten fast am Boden.

Im Halbschlaf fixierte der Weiße Veganer das Ding erneut notfallsmäßig. Etwas munterer rettete er sich so bis Going, wo Wolfgang "Waxi" Waxenegger aus Bruck an der Mur seine ÖGB-Kräfte spielen ließ und mit der Hilfe des ÖGB Tirol in Person von Birgit Heinz-Kepper organisierte, dass die 3 Kultur-Geher den Gemeinsaal Going corona-konform als Labe- und Wäremestation nutzen konnten. Vielen herzlichen Dank dafür!

Durch den Unfall kam der Weiße Kenianer diesmal nach den 3ecks Tüchern dort an. Was eine lockere Etappe mit 2 Mal 11 Kilometer werden hätte sollen, sprich leicht einradeln und dann leicht ausradeln, wurde zum Wettkampf mit den eigenen Augendeckeln, die sich wie ein automatisch absenkbarer WC-Sitz verhielten.

Im Gemeindeamt Going wurde es besonders schlimm. Der Kenianer schlief fast im sitzen ein. Redete mit schwerer Zunge in Zeitlupe und auch 2 Cola halfen wenig. Zuvor hatte er sich schon ein Gel und alles was er fand mit Koffein eingeschossen. 

Der Bauhof Going nahm sich dem geschundenen Anhänger an, und mit zwei Schellen war der Teil im Nu repariert. Der Kenianer schwang sich in Zeitlupe in den Sattel und die nächsten Kilometer sollten seinen Verdacht erhärten. Er trat ordentlich in die Pedale und je höher der Puls kletterte, desto munterer wurde er.

Details am Rande. Nach dem Pass Thurn waren die Beine so richtig gut und hungrig. Echte Krieger kennen diesen Effekt, dass nach einem harten Tag oder Rennen am nächsten Tag so richtig die Post abgeht. Am Trainingsplan steht locker ausradeln aber nach 3 Kurbelumdrehungen schreit alles: Attacke! Und was macht man? Natürlich Kette rechts und attackieren bis der Laktat jodelt!

Also trat er seinen Gaul als gäbe es kein Morgen und seit gestern glaubt Hansi der Anhänger, dass er ein Motorrad ist, denn das Gespann einen neuen Highspeed aufstellte: 45 km/H.



Und schon war der Kenianer in der Unterkunft in Söll am Wilden Kaiser mein lieber Schwan. Er hievte noch das Gepäck der 3 Geister-Geher auf deren Zimmer samt süßen Willkommensgruß und dann schlief er noch während er sich auf sein Bett fallen ließ ein.

Abends war dann noch irgendwas mit nicht erwähnenswertem Essen, ein Live-Einstieg mit einer berühmten Handy-Puppe, einem Bier oder vielleicht sogar zwei bei Gunnery Sergeant Highway und einem tiefen, festen Schlaf ...

Aber alles wirklich wichtige erfährt man in der Video-Tageszusammenfassung von gestern!

www.derlangeweg.at

HAKUNA MATATA!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen