Dienstag, 13. April 2021

Der Mann mit dem Hammer hinter der Ortstafel!

Gestern war es endlich soweit. Der Kampf der Giganten stand an: Der Weiße Kenianer gegen den Pass Thurn. Und soviel sei schon einmal verraten, es wurde wieder eine typische Weiße Kenianer Geschichte...... Wenn Du glaubst es geht nicht mehr, kommt irgendwo der Pleiten, Pech und Pannendienst her.

Aber der Reihe nach. Motiviert bis in die 3 letzten Haarspitzen machte sich der splissfreie Kenianer frühmorgens bei angenehm kühlen, aber trockenen Verhältnissen auf. Verfolgt von 85 kg auf 2 Kinderwagenrädern (kein Schmäh!).

Er versuchte sich warm zu strampeln, wie ein Babykenianer beim Wickeln, allerdings steht der Pass Thurn in Mittersil direkt vor der Haustür. In unserem Fall vor der wunderschönen Haustür des Sporthotels Kogler mit der äußerst hilfreichen Chefin Andrea. Was unterscheidet Andrea Kogler von Werner Kogler

2 Dinge: 
1. Sie tut wirklich etwas für den Sport
2. Sie hat ein Herz für die Kultur.

Vielleicht sollte sich der Spritzerkönig für diese engagierte Dame mit Spritzern unter den Sessel saufen und diesen somit räumen. Wäre an der Zeit, dass sich ein Kultur- und Sportminister auch als ein solcher benimmt. Aber natürlich kann nicht jeder Mann Berge versetzen, dem Kapitän der Titanic ist es schließlich auch nicht gelungen. Immerhin hat er es allerdings versucht.

Zurück zu einem tragischen Helden, der täglich Berge zu bezwingen versucht, und wenn es nur der Berg mit den offenen Rechnungen ist.

Der Weiße Kenianer sah sich bald den ersten 3 Rampen des Pass Thurns gegenüber die sich mit herrlichem Blick auf Mittersil recht knackig gleich zu Beginn aufstellen. Der Kenianer legte die Kette auf die mittlere Scheibe und gab dem Silberpfeil die Sporen.

Schon bald darf er auf die 3 Bergauf-Geher, die einmal mehr einen Frühstart hingelegt hatten. Um genau zu sein die 11 Qualifikation am 12 Tag.


Aufi muaß der Kenianer aufi!!!

Nach den ersten Rampen wurde es flacher und Tritt und Puls pendelten sich gut ein. Mit guten Gefühl aber weiterhin großem Respekt kurbelte der Kenianer, der bei mehr Autofahrer für Kopfschütteln sorgte, als die Grünen bei ihren Stammwählern. Der Weiße Kenianer ist übrigens ein solcher, wird aber in Zukunft endlich seinem Namen alle Ehre machen und weiß wählen.

Zur Halbzeit bei Kilometer 7 sprach sich der Weiße Kenianer seine Sorgen von der Seele. Gefilmt mit dem Handy am Lenker in voller Fahrt mit durchschnittlich 250 Watt und leicht erhöhtem Herzschlag (vor Aufregung)



Ode an große Denker 1

Es ging zäh aber recht unspektakulär weiter. Der Pass Thurn zeigte bergauf bald sein Gesicht. Nicht giftig steil aber ziemlich lang. Ganz ehrlich das wäre auf 7 statt 14 Kilometer auch gegangen. Und Großmeister I Stangl hätte den Pass überhaupt auf 2 Kilometer zusammen gekürzt.

Laut Navi 3 Kilometer vor der Passhöhe sprach der Weiße Kenianer noch einmal zu seinem Handy als würde er eine Ansprache an die Nation halten.


Ode an große Denker 1

Und dann passierte etwas Unvorhergesehenes. Der Weiße Kenianer fuhr durch ein Wurmloch oder ein Stargate. Als er nach dem 3 Kilometer Video aufblickte, erblickte er bereits das Schild "Passhöhe". Es waren nur 300 Meter statt 3 Kilometer gewesen. Eine Beschwerde und Leidensempfang-Klage an Google Maps ist bereits in Vorbereitung. So nicht. Man kann einen ehrlichen Sportler nicht um seine verdiente Qualen bringen. Eine bodenlose Frechheit mit der dem Weißen Kenianer einfach 2700 Meter Boden vorenthalten wurden.

Um Gipfel angekommen filmte und fotografierte sich der Kenianer in einen wahren Höhenrausch.



Gruß an Gunnery Sergeant Highway


Ode an die Liebe


Auf der Passhöhe pfiff ein eisiger Wind und Dank Covid19 waren alle Hotel und Gasthöfe zugesperrt. Dem verschwitzen Kenianer blieb also nichts über, als sich hinter einer Hausmauer ein wenig windgeschützt komplett von seiner Sportkleidung zu befreien. Ein stehenden Flitzer der schnell versuchte einen trockene Rüstung anzulegen.




Die Familie Hahn war einmal mehr Retter in der Not mit warmem Auto und warmem Tee, die das Warten auf die 3 Pass-Geher extrem upgradeten.

Und genau hier, nachdem das vermeintlich schwerste am Tag geschafft war, begann wieder einmal die tragische Geschichte des tragischen Pechvogels mit Vollmeise. Inzwischen hatte Schneeregen eingesetzt um den eisigen Wind zu verfeinern.

Der Kenianer warf sich wie Mani Pranger aus dem Starthaus und machte sich auf die Abfahrt. Nach kurzer Zeit war die Brille komplett voller Regentropfen. Ein herrlicher Blindflug. Ohne Brille genoss der Kenianer die Akupunktur im ganzen Gesicht. Eine völlig revolutionäre Behandlung: Kälteschock-Akupunktur die bereits ab dem ersten Stich wie Feuer brennt.

Jedoch hatte der Anhänger, der bergauf noch so gequälte hatte, bergab ein Einsehen. Er begann den Silberpfeil aufzuschaukeln und ab 20 km/h hoppelte der Kenianer als führe er über Tausende Bodenschwellen.

Er rettet sich bis zum Testbus und durfte sich endlich einen Traum erfüllen. Einmal in einem Nightliner Party machen. Statt feinstes Kocks gab es allerdings ein Test-Stäbchen in die Nase, was sich eigentlich aufs Gleiche rauskommt. Beides kitzelt von der Nase bis ins Hirn so richtig ...

Ergebnis: negativ 

Weiter ging es im Schweinsgalopp dank Schaukel-Pferd-Anhänger. Die Nässe kroch irgendwie trotz guter Kleidung schön langsam in alle Ritzen und zum Schaukeln kam Zittern bis Reißen.

Kurz bevor die klammen Finger das Bremsen quittierten war der Weiße Kenianer im Tal angelangt. Geschafft. Jetzt könnte nichts mehr schiefgehen. Auf ins Hotel und unter die warme Dusche.

Weit gefehlt.
Auf der Ebenen Fahrbahn erkannt der Kenianer, dass der Anhänger verdächtig schief war und weit nach hinten gekippt hinterherzappelte. Der Schweinsgalopp hörte auch jetzt nicht auf.

Er wollte das Mist-Gespann nur irgendwie über die letzten Kilometer retten.

Yeah! Die Ortstafel Kitzbühel. Spiel, Satz und Sieg!
Rumms! Der Hänger kippte ganz nach hinten, schliff am Boden. Himmel, Arsch und Gartenzwerg!!!

Der Weiße Kenianer versuchte sich als MacGyver und mit Kabelbindern (die er eigentlich für Sg. Highway mithatte) und Festzurrgurten den Anhänger irgendwie wieder annähernd in die richtige Lage zu bringen. Mit klammen Fingern als Anti-Mechaniker ein wahres Sonnenblumenpflücken.

Irgendwie gelang es. Der Anhänger war wieder halbwegs waagrecht, allerdings war er nach links abgedriftet. Ein Umstand, der den Grünen in den letzten Jahren nicht zu Teil wurde.

Die ausgezogenen Winter-Handschuhe hatten sich inzwischen dermaßen mit Wasser angesogen, dass der Weiße Kenianer keine Chance mehr hatte, sein steifen Finger irgendwie wieder hinein zu bekommen.

Noch 3 Kilometer bis zum Hotel. Egal. Rauf auf den Drahtesel. Komplett ohne Handschuhe. Anfangs schrie der Weiße Kenianer noch innerlich vor Schmerzen, aber der Vorteil von erfrorenen Fingern, der sich bald einstellte, ist, dass man irgendwann nichts mehr spürt.

Schon ziemlich am Limit drehte der Weiße Kenianer noch drei Ehrenrunden bis er das Hotel Eggerwirt fand. Natürlich war es dank Covid19 zugesperrt und aufs Klingeln reagierte niemand.

Hier eine Kritik an Apple und iPhone. Mit erfrorenen Fingern lässt sich das nasse Display nicht bedienen. Wohl ein Schönwetterhandy. Frechheit.

In Wahrheit machte die freundliche und äußerst hilfsbereite Chefin bereits nach 2 Minuten auf, aber 2 Minuten können halb erfroren zu Stunden werden.

Aber Ende gut, alles gut.
Der Weiße Kenianer leerte am Zimmer das Wasser aus seinen Radschuhe.
Wasserdicht von innen. Wunderbar aber doch am Thema vorbei.
Und er stellte sich unter die Dusche um festzustellen so hundsgemein kaltes Wasser bei Frost sein kann, so angenehm ist warmes Wasser.

HAKUNA WASSAWA!

P.S. Von der großartigen Rettungsaktion für den Anhänger sei morgen erzählt.

1 Kommentar:

  1. Bei dem Wetter gilt als Schlussbemerkung auch: „Hakuna Nasssama“😂

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