Donnerstag, 7. Juli 2022

Special Olympics: Es gibt Pantoffeln und Kartoffel

Liebe Freunde und vor allem Feinde des Weißen Kenianers heute gibt es einmal einen etwas anderen Text. Der Sommer 2022 steht beim Weißen Kenianer alias Weißen Veganer alias Andi Peichl ohnehin unter dem Motto: "Ich bin viele!". 

Nach weltweiten Misserfolgen, die sich stets wie Siege anfühlten, ist der Kenianer seit 2020/21 auch auf die Trainerseite gewechselt. Überwiegend arbeitet der Kenianer mit Sportlern die für Special Olympics trainieren als Schwimmtrainer. Kürzlich fanden die nationalen Sommerspiel statt, und folgender Text entstand unter dem Eindruck der Spiele. Dem Sport bleibt der Weiße Kenianer treu, aber mehr denn je will man ihm einreden, dass es nicht nur ums gewinnen geht. Dankenswerter Weise holte das Schwimmteam, das er mit zwei tollen Kolleginnen betreuen durfte 20 Medaillen. Und obwohl das nicht wichtig ist. Es gehört gesagt. Soviel Zeit muss sein. 

Der Kenianer hofft ihr findet die Zeit für diesen - anderen - Text. 

Ohne euch beeinflussen zu wollen, für den Text gab es beim Brucker Poetry Slam 3 x die Höchstnote 10.






 

Text:
Zieh bitte Deine Pantoffeln an. 
Der Angesprochene tut wie ihm geheißen. 
Angestrengt sieht er auf die Pantoffeln damit es ihm gelinge, 
sein großen Füße darin verschwinden zu lassen. 
Plötzlich blickt er auf und sagt laut in die Runde, 
aber vor allem zu sich selbst: 

„Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln“. 
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln“. 
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln“.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln“. 
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln“. 


Ein Grinsen huscht über sein stets ernst wirkendes Gesicht. 
„Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln“. 
Er hat ein Muster gefunden.  
Er lächelt, er freut sich. 
Beides habe ich bei ihm so noch nie gesehen. 
Kurz bleibt die Zeit stehen. 
Wir stehen im Freibad, 
wo die Schwimmbewerbe der Special Olympics Sommerspiele stattfinden.

Unser Pantoffel-Kartoffel-Held hat recht. 
Endlich eine brauchbare Einteilung. 
Die Sportler hier sind wunderbare Kartoffeln. 
Sie bestehen zum Großteil aus Stärke und Herz. 

Bei der offiziellen Eröffnungsfeier steht ein
Vorzeige-Pantoffeln auf der Bühne. 
Der Sportminister, der gepflegten Mischung, berichtet, 
dass wir zur Zeit drei Krisen gleichzeitig haben 
und er spricht über den Krieg in der Ukraine. 

„Wir sind Sportler!“, wird auf die Bühne gerufen

Man stopfe ihm bitte höflichst aber schleunigst 
mit einer Riesenkartoffel das Pantoffel-Maul und 
verleihe ihm die goldene Kartoffel für die größte 
Themenverfehlung aller Zeiten.


Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.


Zu den Kartoffeln zählen auch die TrainerInnen und BetreuerInnen. 
Wobei man hier eigentlich umgekehrt gendern müsste: 
InnenTrainerInnen und InnenBetreuerInnen, 
denn das Stärke-Geschlecht ist eindeutig in der Überzahl.
Viele Macho-Pantoffeln versuchen lieber andere Machoffeln zu beeindrucken, 
als sich um Kartoffeln zu kümmern, 
selbst wenn es ihre eigenen sind.

Vor alle die InnenBetreuerInnen die ihr gesamtes Berufsleben der Kartoffel-Pflege widmen haben mehr Herz und Stärke als die 183 Pantoffeln die in Wien sitzen und über uns Gemüse bestimmen. 

Kleine Korrektur: Eine einzige der InnenBetreuerInnen hat mehr Herz, 
Stärke und Hausverstand als das gesamte Pantoffel-Parlament zusammen.

Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.


Aber auch unter den Kartoffeln gibt es Pantoffeln. 
Die zum Beispiel, die meinen sie hätten mit „Coca Cola“ 
als Special Olympics Sponsor einen tollen Deal eingetütet. 

In Wahrheit haben sie nur in sportliche Kartoffeln 
Unmengen von Zucker geschüttet
und einem Riesenkonzern den Weg in ihre Herzen noch weiter geebnet.

Ja ich bin naiv, wenn ich geglaubt habe,
bei Special Olympics ginge ist nicht auch um Kohlsprossen.
Mit ehrlichen Emotionen ist gut Geld machen.

Und wenn es bei der Essens- und Getränkeausgabe 
einer Special Olympics Sportstätte nur mehr Coca Cola gibt 
am letzten Tag, dann sollte man diesen Pantoffeln-Helden mit kräftigen Pantoffel-Schlägen auf seinen „Coke-As“ übers Erdäpfel-Feld jagen.

Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.

Der Special Olympics Slogan 2022: 
„Gemeinsam für ein Lächeln“,
hätte es besser nicht treffen können. 
Nur der Schöpfer des Slogans hat sich geringfügig verzählt. 

Es war nicht ein Lächeln,
es waren unzählige Lächeln, eine ganze Flut davon. 

Lächeln, herzhafte laute Lacher, zufriedenen Grinser, 
Freundentränen aber auch Tränen der Enttäuschung, 
die nur zeigen wie ernst die Kartoffeln die Sache nehmen. 


Unsere Ur-Kartoffel steht noch immer am gleichen Platz, 
und wiederholt und wiederholt:

Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.
Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.

Das Gesamtbild ist verzaubernd und beeindruckend.

Alles im Sinnes des Special Olympischen Eids:
Ich will gewinnen! 
Aber wenn ich nicht gewinnen kann, 
dann werde ich es mutig versuchen!”

Es gibt Pantoffeln und Kartoffeln.

Was bin ich eigentlich?

Lass mich ein Kartoffel sein.
Doch wenn ich keine Kartoffel sein kann,
dann lass es mich mutig versuchen.

 

HAKUNA MATATA!



Und hier der HighwayTV Bericht zum Poetryslam:




1 Kommentar:

  1. Lieber weisser Kenianer!
    Besser kann man es nicht ausdrücken. Deine wahren Worte müssten mal die Betroffenen lesen, die den parlamentarischen Schwachsinn ablassen.
    Sir durften miterleben wie das Leben auch anders funktioniert und Freude und Herzlichkeit vermittelt wird.
    Da können die Normalos eine dicke Scheibe abschneiden.
    Danke dir vielmals für deinen Einsatz und deine Liebe, die du an unsere besonderen Menschen gibst.

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